Resident Evil 6 im Test für PC: Die Horror-Action ist die Wartezeit nicht wert (2025)

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Test Peter Bathge - Registrierte Benutzer

Fast ein halbes Jahr nach seinem umstrittenen Auftritt für PlayStation 3 und Xbox 360 hat es Resident Evil 6 endlich auf den PC geschafft. Wir klären im Test, warum das kein Grund zur Freude ist. Zwar vergeben wir noch keine Wertung, da wir das Testmuster erst sehr spät erhalten haben, geben euch jedoch bereits einen Überblick über den Zustand der PC-Version.

Die dahingeschluderten PC-Version von Resident Evil 6 macht im Test einen äußerst miesen ersten Eindruck. Doch die Probleme des Spiels gehen über Negativpunkte wie schwache Umgebungsgrafik und umständliche Maus-Tastatur-Steuerung hinaus. Teil 6 der Reihe opfert Atmosphäre und Gruselstimmung zugunsten von wenig packender Action, einem Übermaß an Quick-Time-Events und einem (soliden) Koop-Modus. Mit seiner lächerlichen Geschichte stellt das Zombie-Actionspiel selbst die Geduld beinharter Serienfans auf die Probe.

Info: Warum keine Wertung?

Die Testversion von Resident Evil 6 erreichte uns zwei Tage vor Veröffentlichung: Zu wenig Zeit, um das umfangreiche Spiel mit seinen gut 25 Stunden Spielzeit durchzuspielen. Weil wir euch aber über den Zustand der PC-Version zeitnah zum Release informieren wollten, klären wir in diesem Artikel die wichtigsten Fragen zur Technik und Steuerung. Die Wertung folgt dann am Montag.

Info: Kopierschutz und USK-Freigabe

Ihr benötigt ein Steam-Konto und eine aktive Internetverbindung, um Resident Evil 6 zu installieren. Das in Teil 5 verwendete Games for Windows Live fällt aber diesmal weg. In Deutschland erscheint Resident Evil 6 auch für den PC ungeschnitten und ab 18 Jahren - der Gewaltgrad ist hoch, teilweise fast schon grotesk.

Darum gehts

Resident Evil 6 ist in vier Kampagnen unterteilt. Darin steuert ihr die bekannten Serien-Charaktere Leon Kennedy, Chris Redfield und Ada Wong sowie den Neuen im Bund, Jake Muller, jeweils unterstützt von einem KI-Partner oder - im Koop-Modus - einem menschlichen Mitspieler. Die Handlung dreht sich um eine Reihe von Giftgasanschlägen, mittels der Tausende arglose Bürger in den USA und China in blutrünstige Zombies und andere Abscheulichkeiten verwandelt werden. Schlecht: Der Plot strotzt vor Logiklücken und ist selbst im Vergleich zu Resident Evil 5 reichlich behämmert. Noch dazu fehlt ein charismatischer Bösewicht.

Die PC-Technik

Quelle: PC GamesResident Evil 6: Test der PC-Version. (4)Resident Evil 6 sieht auf dem PC nur minimal besser auf als die sechs Monate alte Konsolenfassung. Während sich die Figuren und Lichteffekte durchaus ansehnlich präsentieren, herrscht überall sonst ein trister Texturenbrei ohne jede Tiefe. Egal ob Böden, Wände oder Objekte in Zwischensequenzen, an jeder Ecke stechen einem die mauen Pixeltapeten negativ ins Auge. Das Spiel versucht, diese Defizite dem häufigen Einsatz von übertriebenen Blend- und Unschärfeeffekten zu übertünchen. Das Ergebnis ist aber wenig attraktiv, zumal auch manche Animationen, besonders beim Rennen und Springen der Zombies, altbacken wirken.

Zur schwachen Optik gesellen sich zahlreiche kleine Anzeigefehler, sogenannte Glitches. Die treten gehäuft auf, wann immer euer Charakter mit Gegnern interagiert, also etwa Köpfe zu Brei tritt oder sich per Nahkampfangriff Raum verschafft. Das führt dazu, dass euer Held schon mal danebentritt und dem nächsten Untoten trotzdem der Schädel explodiert. Diese Unsauberkeiten schmälern zwar ähnlich wie in Assassin's Creed 3 nicht direkt den Spielspaß oder machen ein Weiterkommen unmöglich, sie sind der Atmosphäre aber auch nicht eben zuträglich.
Immerhin: Resident Evil 6 läuft auch in hohen Auflösungen mit allen aktivierten Details stets flüssig mit 60 Frames per Sekunde.

Die Steuerung mit Maus und Tastatur

Die Gamepad-Bedienung von Resident Evil 6 hat lediglich eine rudimentäre Anpassung an PC-Bedürfnisse erhalten. Mit Maus und Tastatur kommt ihr zwar problemlos durchs Spiel, wirklich angenehm steuert der Actiontitel sich aber nicht. So lassen sich im Menü zwar alle Tasten frei belegen, aber einige Tasten sind mehrfach belegt, etwa mit den Funktionen "Nachladen" und "Item aufheben". Zudem wird die Maus abgesehen vom Zielen per Fadenkreuz oder Laserpointer sträflich vernachlässigt.

Besonders negativ macht sich das im Inventar bemerkbar, das ihr mit gleich fünf verschiedenen Tasten navigiert anstatt ganz einfach mit der Maus auf die gewünschten Gegenstände zu klicken. Nervig: Ist der arg begrenzte Platz in eurem Rucksack voll, könnt ihr überzählige Gegenstände zwar ablegen, um Raum für wichtigere Items zu machen - die rausgeworfenen Objekte sind aber für immer futsch!

Die Umsetzung der zahlreichen Quick-Time-Events in Kämpfen, Zwischensequenzen und Skriptsequenzen ist besonders misslungen. Die riesigen Einblendungen der zu hämmernden Tasten verdecken den halben Bildschirm und die Eingabe einiger Tastenkombinationen fällt per Keyboard äußerst unangenehm aus. Oder findet ihr es etwa bequem, innerhalb eines Sekundenbruchteils Leertaste+R zu drücken, damit euer Charakter einer tödlichen Attacke eines Bossgegners ausweicht? Die Frequenz dieser Passagen unter Zeitdrück ist sogar noch höher als im kürzlich veröffentlichen Tomb Raider.

Der Mehrspielermodus und die Solo-KI

Quelle: PC GamesResident Evil 6: Test der PC-Version. (8)Resident Evil 6 ist rund um seinen Koop-Modus gestrickt, das merken wir dem Spiel beim Test an allen Ecken und Enden an. Auf dem PC sucht ihr bequem nach offenen Koop-Partien im Internet, bei denen ein Teilnehmer den Part des Hosts übernimmt. Spiele werden in einer Art Serverbrowser aufgelistet, zudem gibt es eine umfangreiche Filterfunktion und zahlreiche Einstellungen, um die eigene Partie zu individualisieren. Ein Lan-Modus fehlt zwar, dafür gibt es - eine Besonderheit am PC - einen Splitscreen-Modus, in dem ein zweiter Spieler per Gamepad in die Partie einsteigt.

Der Fokus auf den Koop-Modus hat Auswirkungen auf die Solokampagne: Das Spiel über begleitet euch jederzeit ein KI-gesteuerter Partner. Der ist unverwundbar und stellt sich einigermaßen schlau an, nimmt etwa selbstständig Feinde aufs Korn oder hilft eurem verwundeten Protagonisten wieder auf die Beine. Gelegentliche Aussetzer konnten wir aber ebenfalls beobachten, dank der unser Kompagnon etwa untätig dabei zusah, wie ein Untoter unseren Helden verspeiste. Anders als in Resident Evil 5 besitzt der Computergehilfe übrigens kein eigenes Inventar mehr, seine Waffen wählt er selbstständig aus.

In den Levels seid ihr immer wieder auf euren Partner angewiesen, manche Aktionen lassen sich nur zu zweit erledigen. Der KI-Helfer leistet sich dabei zwar keine groben Schnitzer, trotzdem leiden die Spannung und Atmosphäre der Einzelspielerkampagne unter der ständigen Präsenz eines zweiten Charakters. Dead Space 3 stellte sich in dieser Beziehung unlängst deutlich geschickter an: Hier bekamen Solo-Spieler den Koop-Partner Jack Carver lediglich in Zwischensequenzen zu Gesicht.

Unser Vorab-Fazit zum Spiel

Soweit unser ernüchterter Ersteindruck zur PC-Umsetzung von Resident Evil 6. Die Portierung ist zwar kein Totalausfall, dennoch hätten wir uns nach sechs Monaten Arbeit deutlich mehr von Capcom erhofft, zumal das Unternehmen bisher für durchaus kompetente PC-Adaptionen seiner Konsolenspiele bekannt war. Ironischerweise passen die Defizite bei Steuerung und Optik perfekt in das triste Bild, das Resident Evil 6 zeichnet: Teil 6 ist - soweit wir das nach rund 10 Spielstunden beurteilen können - der schwächste Teil der Reihe.

Ein stärkerer Fokus auf Action (mehr noch als im direkten Vorgänger), die hanebüchene Geschichte, das lineare, langweilige Leveldesign und der niedrige Schwierigkeitsgrad (Tipp: Gleich auf "Schwer" beginnen!) haben uns den Spaß am Spiel bislang ordentlich vergällt. Horrorstimmung kommt trotz anfänglicher Versuche niemals auf; die brotdummen Gegner stellen nur Hindernisse dar, die es mit diversen Schusswaffen aus dem Weg zu räumen gilt. Selbst die Auseinandersetzungen mit teils riesigen Bossgegnern enttäuschen, weil das Spiel die Widersacher mehrmals recycelt und bei der Inszenierung schlampt.

Bildergalerie

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Resident Evil 6: PC-Video zu den Singleplayer-Kampagnen

Wertung zu Resident Evil 6 (PC)

Wertung:

7/10

Pro & Contra

Launige BallereienEinige imposante SkriptsequenzenZumeist coole BosskämpfeOrdentlicher Umfang

Blödsinnige Story mit Logiklücken und faden CharakterenTräge Bedienung ohne KomfortHäufiges Bossgegner-RecyclingStupide Quick-Time-EventsLangweilige FahrzeugsequenzenNull GruselatmosphäreAuf „Normal“ zu leichtAufgesetztes, unnötiges SkillsystemHässliche Umgebungstexturen

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Author: Velia Krajcik

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